An(ge)dacht


Gemeinsam hoffen – Gemeinsam beten

 

Auf einer Tagung von Pastoren erzählt ein Mann die Geschichte

seiner kleinen, aber vitalen Gemeinde. Alles begann damit, dass er mit

seiner Familie in die Gegend gezogen ist. Das missionarische Projekt

hatte kein Gebäude, keine Verwaltungsstruktur – noch nicht einmal

ein kleines Mitarbeiterteam. Was sollte da werden?

 

Zu einem Mann in der Nachbarschaft entstand loser Kontakt. Ihn

nahm das Ehepaar ganz regelmäßig in ihr Gebet auf. Sie begleiteten

über mehrere Jahre sein Leben praktisch, gelegentlich freundschaftlich,

und ganz kontinuierlich in der Fürbitte. Tatsächlich bewegte sich

etwas. Zunächst im Herzen des Pastors. »Ich hatte vorher nicht

verstanden, wie tief man einen ‘fremden‘ Menschen lieben kann.«

Aus den punktuellen Kontakten wurde eine aufrichtige und ehrliche

Anteilnahme am Leben dieses Nachbarn.

 

Eines Abends klingelte er. Er brauchte jemanden, mit dem er

vertraulich sprechen konnte. Bei seinem »kirchlichen« Nachbarn

ging das. Viel bewegte sich in diesem Gespräch. Der Mann wurde

Christ. Sein Leben sortierte sich in der folgenden Zeit. Er blühte auf.

Der Pastor bat ihn nun um eine Sache: »Bitte beginne du jetzt für

einen Menschen kontinuierlich zu beten. Begleite sein Leben durch

dein Gebet.«

 

Pfingsten ist Geburtstag der Kirche. Von solchen Gemeindegründungen

können wir lernen. Ich wünsche mir, dass manches frisch

wird, indem wir konkret für Menschen beten. Der Frühling stellt uns

die aufblühende Natur vor Augen. Alte und starke Wurzeln treiben

neu. Vielleicht ist das ein gutes Bild für unsere Gemeinde?

 

Mit besten Segensgrüßen,

Ihr Pfarrer Tobias Frauenlob