Auf die Plätze, fertig …
Liebe Gemeinde,
ich freue mich auf die kalte Jahreszeit. Allerdings tue ich das nur, weil
ich weiß: Ich habe ein warmes Zuhause, in das ich immer zurückkehren
kann. Da können die Finger gerne mal beim Fahrradfahren
klamm oder im Winter dann beim Skifahren eiskalt werden. Wenn
eine Tasse heißer Tee oder gar Punsch im gemütlichen Wohnzimmer
auf mich warten, lässt sich das Kribbeln in den Fingern aushalten. Also
mutig hinaus in den kühlen Herbst oder kalten Winter: Es gibt viel zu
tun, zu entdecken und zu erleben, wenn es frisch wird.
Der Übergang vom Ewigkeitssonntag zum 1. Advent findet sich in
dieser Spannung. Es wird kalt ums Herz, wenn wir an liebe Menschen
denken, die wir im vergangenen Jahr verabschieden mussten. Wir
merken, wie der Wind der harten Realität uns eisig umweht. Wir wissen
gleichzeitig: Jesus lebt. Er hat den Tod überwunden. Und er kommt
wieder, um ein neues Leben in einer neuen Realität aufzutun. Dies gilt
für alle, die mit ihm verbunden in der manchmal bitterkalten Wirklichkeit
leben. Dies gilt gleichermaßen für die Situationen, in denen wir –
gemeinsam mit ihm – die schönen Seiten des Lebens hier und heute
entdecken oder uns daran erinnern.
Wenn ich fröstelnd an die heiße Tasse im warmen Wohnzimmer
denke, werde ich offen und fröhlich, mitten in der kalten Jahreszeit das
Schöne zu entdecken, dass diese Zeit mir bietet. Wenn ich mitten in
den kalten Momenten des Lebens die Freude, Wärme und Schönheit
des Lebens mit dem kommenden Herrn in der Ewigkeit vor Augen
habe, werde ich auch kalte Zeiten anders gestalten: oen, neugierig,
vielleicht sogar fröhlich. Vielleicht erinnert Sie ein Frösteln in der
kalten Jahreszeit an die Vorfreude des Advents: Jesus kommt.
Viele Grüße,
Ihr Pfarrer Tobias Frauenlob